Warren Buffett liest Goldanlegern die Leviten
Warren Buffett: “Wer Gold kauft, der hofft auf einen Dümmeren, der bereit ist, zu einem späteren Zeitpunkt dieses unproduktive Metall zu einem höheren Preis zu kaufen.”
Investorenlegende Warren Buffett hat sich in der Vergangenheit wiederholt sehr kritisch über Gold geäußert. Seiner Meinung nach ist Gold “faul und hat somit keine Berechtigung in einem Portfolio”.
Warren Buffett ist kein Freund von Gold. Seiner Meinung nach ist es ein Spekulationsobjekt, das keinen Wert schafft. Aus seiner Haltung hat die Investorenlegende schon seit längerer Zeit keinen Hehl gemacht, wie das Schweizer Branchenportal “Finews” unter Berufung auf den US-amerikanischen Finanzdienst “The Motley Fool” berichtet.
“Wenn Marsmenschen das sähen, sie würden sich am Kopf kratzen”
Demnach ging das “Orakel aus Omaha” bereits 1998 in einem Vortrag an der Harvard-Universität mit den Goldanlegern hart ins Gericht: “Zuerst gräbt man es aus, schmelzt es zu einem Klumpen, versteckt es dann irgendwo und bezahlt Leute, die es bewachen. Dabei ist Gold einfach unnütz. Wenn die Marsmenschen das sähen, sie würden sich am Kopf kratzen.” Kritisch äußerte sich Buffett damals offenbar nicht wegen des Wertes, den jemand für ein Stück dieses gelben Edelmetalls gewillt ist, zu bezahlen, sondern weil Gold an sich wertlos und daher für den Aufbau eines Vermögens ungeeignet sei. “Gold ist faul und hat somit keine Berechtigung in einem Portfolio”, wird Buffett zitiert.
Würfel A und Würfel B
Und auch 2011 bezeichnete Buffett in seinem Aktionärsbrief das gelbe Edelmetall als eine “unproduktive Wertanlage”, das nie etwas produzieren werde. Er verdeutlichte seine Ausführungen mit einem Vergleich: Heute, schrieb er, bestehe das gesamte Gold auf dieser Welt aus 170.000 Tonnen. Würde dieser Schatz zusammengeschmolzen, entstünde ein Würfel mit einer Seitenlänge von je 20,7 Meter. Bei einem Goldpreis von 1.127 Dollar pro Unze hätte dieser Würfel einen Wert von ungefähr 9.600 Milliarden US-Dollar.Diesem Gold-Würfel stellt Buffett einen Würfel B gegenüber. Für einen Teil der 9.600 Milliarden Dollar ließe sich nämlich, so Buffett vor drei Jahren weiter, amerikanisches Ackerland erstehen, das einen jährlichen Output von 200 Milliarden US-Dollar liefern würde. Außerdem könnte man noch 16-mal die Firma ExxonMobil kaufen, die laut Buffett profitabelste Firma der Welt, die jährlich 40 Milliarden Franken abwerfen würde. Nach diesen Akquisitionen hätte man dann immer noch rund 1.000 Milliarden Dollar übrig, die man für weitere, hübsche Deals verwenden könnte, ohne gleich in Liquiditätsprobleme zu geraten.
Letztlich hält Buffet Gold aber für ein Spekulationsobjekt: Wer Gold kaufe, der hoffe auf einen Dümmeren, der bereit ist, zu einem späteren Zeitpunkt dieses unproduktive Metall zu einem höheren Preis zu kaufen. (jb)
Quelle: fondsprofessionell.at